Wechseljahre (Klimakterium)


Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – bezeichnen die Zeit der hormonellen Umstellungen vor und nach der letzten Regelblutung (Menopause). Unterschieden wird dabei zwischen den drei Einzelphasen Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause.

Aufgrund der hormonellen Veränderungen im Körper der Frau können die Wechseljahre mit verschiedenen sogenannten klimakterischen Beschwerden einhergehen.

Ältere Frau
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Definition: Was sind die Wechseljahre?

Als Wechseljahre wird die am Ende der fruchtbaren Phase einer Frau einsetzende Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der letzten Menstruationsblutung bezeichnet.

Altersbedingt stellen die Eierstöcke nach und nach die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron ein, was zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt der Frau führt. Menstruationsblutungen treten dadurch immer seltener auf und bleiben schließlich ganz aus. Der Körper reagiert auf diese hormonellen Umstellungen mit körperlichen und psychischen Beschwerden, die von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Der Beginn der Wechseljahre ist daher durch das Einsetzen der ersten unregelmäßigen Regelblutungen gekennzeichnet. Das Ende der Umstellung wird etwa zwölf Monate nach der letzten Menstruationsblutung eingeläutet, wenn sich der Hormonhaushalt im Körper der Frau in einem neuen stabilen Gleichgewicht einzupendeln beginnt.

Die Wechseljahre beginnen bei den meisten Frauen zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr und dauern durchschnittlich zehn Jahre.

Einzelphasen der Wechseljahre und ihre Symptome

Die Wechseljahre werden – bezogen auf den Zeitpunkt der letzten Menstruationsblutung (Menopause) – in drei einzelne Phasen untergliedert: die Prämenopause, die Perimenopause und die Postmenopause.

  • Prämenopause: Zeitraum zwischen dem 40. Lebensjahr und dem Auftreten der ersten unregelmäßigen Menstruationsblutungen. Die Zeiträume zwischen zwei Blutungen können sich in dieser Zeit verkürzen oder verlängern und die einzelnen Blutungen können intensiver sein und länger andauern. Auch Zwischenblutungen sind möglich
  • Perimenopause: Hochphase der Wechseljahre etwa zwei Jahre vor und nach der letzten Regelblutung. Sie ist zunächst gekennzeichnet durch deutliche Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus und schließlich durch das völlige Ausbleiben der Regelblutung. Bei der letzten Menstruationsblutung sind die meisten Frauen durchschnittlich 51 Jahre alt.
  • Postmenopause: Beginnt zwölf Monate nach der letzten Menstruationsblutung und dauert so lange, bis sich der Hormonhaushalt der Frau ein einem neuen stabilen Gleichgewicht eingependelt hat.

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Körperliche Beschwerden in den Wechseljahren

Typische klimakterische körperliche Beschwerden in den Wechseljahren sind

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche, insbesondere im Bereich von Gesicht und Oberkörper
  • Herzrasen
  • Kreislaufstörungen
  • Schwindelgefühle
  • Kopfschmerzen. Weitere mögliche Symptome in den Wechseljahren
  • Müdigkeit
  • Erschöpfungszustände
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Spannungsgefühle in der Brust

Erst in der dritten Phase der Wechseljahre, der Postmenopause, treten die echten Östrogenmangel-Symptome auf. Hierbei handelt es sich vor allem um eine trockene Scheide und eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, die zu einer Blasenschwäche führen kann.

Darüber hinaus steigt in der Postmenopause der Wechseljahre das Risiko zur Erkrankung an, darunter:

  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Herz- und Gefäßerkrankungen
  • Altersdiabetes
  • Brustkrebs

Weitere Auswirkungen der Wechseljahre in der Postmenopause sind

  • Gewichtszunahme
  • Bluthochdruck
  • nachlassender Haarwuchs und Haarausfall
  • Hauterschlaffung

Frau mit Kopfschmerzen
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Psychische Begleiterscheinungen der Wechseljahre

Zu den typischen psychischen Begleiterscheinungen der Wechseljahre gehören

  • Stimmungsschwankungen
  • depressive Verstimmungen oder Depressionen
  • Reizbarkeit
  • Unruhe
  • gesteigerte Nervosität
  • sexuelle Lustlosigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

Insgesamt leidet etwa ein Drittel der Frauen unter starken und ein weiteres Drittel unter mittelstarken Beschwerden in den Wechseljahren. Das übrige Drittel der Frauen hat in den Wechseljahren keine nennenswerten Beschwerden.

Diagnose der Wechseljahre

Zur Diagnose der Wechseljahre erhebt der Frauenarzt die Krankengeschichte der Frau und führt eine gynäkologische Untersuchung durch. Das Alter der Frau und die auftretenden klimakterischen Beschwerden weisen dabei schon darauf hin, dass bei einer Frau die Wechseljahre begonnen haben.

Da die Hormonspiegel dabei einen typischen Verlauf zeigen, lässt sich mithilfe einer Blutuntersuchung, bei der die Konzentration der verschiedenen weiblichen Geschlechtshormone im Körper der Frau bestimmt wird, zudem bestimmen, in welcher Phase der Wechseljahre sich die Frau befindet.

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Behandlung der Wechseljahre

Die Behandlung der Wechseljahre richtet sich nach der Art und Intensität der klimakterischen Beschwerden. Bei leichten Wechseljahresbeschwerden kann bereits eine Änderung des Lebensstils genügen, um das körperliche und seelische Befinden zu verbessern. Hierzu gehört unter anderem eine bewusste und gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichend langen Schlafenszeiten.

Darüber hinaus ist es in den Wechseljahren wichtig, Stress zu vermeiden bzw. bewusst durch Entspannungsphasen abzubauen und den Konsum von

  • Kaffee,
  • Alkohol und
  • Nikotin

einzuschränken bzw. ganz zu unterlassen.

Hormontherapie zur Behandlung der Wechseljahre

Mittelstarke bis starke Wechseljahresbeschwerden können mit einer sogenannten Hormonersatztherapie (HET) behandelt werden.

Hierbei werden dem Körper der Frau die Hormone, die er selbst nicht mehr produziert, als Hormonpräparate in Form von Tabletten, Spritzen, Gels, Zäpfchen oder Pflastern zugeführt. Vor allem die in den Wechseljahren häufig auftretenden Hitzewallungen können mit einer solchen Hormonersatztherapie wirksam gelindert werden.

Allerdings haben Studien gezeigt, dass durch eine langjährige Anwendung von Hormonpräparaten das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt. Frauen sollten sich deshalb vor Beginn einer solchen Therapie von ihrem Arzt ausführlich beraten lassen und Nutzen und Risiken abwägen.

Pflanzliche Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden

Neben einer gesunden Lebensweise und der Hormonersatztherapie gibt es zur Linderung und Behandlung der verschiedenen Wechseljahresbeschwerden auch eine Reihe von pflanzlichen Mitteln.

Starke und unregelmäßige Blutungen zu Beginn der Wechseljahre können beispielsweise mit Mönchspfeffer behandelt werden.

Gegen Hitzewallungen helfen unter anderem Präparate mit Salbeiextrakten oder auch Tees mit Salbei oder Thymian. Depressive Verstimmungen und Nervosität lassen sich durch Johanniskraut lindern. Präparate, die Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Melisse enthalten, können aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung gegen Schlafstörungen helfen.

Extrakte aus der Traubensilberkerze können effektiv Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwächen und depressive Verstimmungen lindern, da die darin enthaltenen Phytohormone regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen können.