Eierstockzysten, sogenannte Ovarialzysten, sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Bereich der Eierstöcke. Meist sind sie gutartig, eine ärztliche Untersuchung ist allerdings trotzdem angezeigt, um eine Krebsgeschwulst auszuschließen.
Was sind Eierstockzysten und wie entstehen sie?
Einfach ausgedrückt sind Ovarialzysten gefüllte Blasen. Ihr Inhalt besteht aus Blut, Sekret und Gewebeflüssigkeit.
Zysten können nur wenige Millimeter groß sein. Andere erreichen Durchmesser von bis zu fünfzig Zentimetern. Die Medizin unterscheidet zwei Arten von Eierstockzysten: funktionelle und angeborene Zysten.
© CLIPAREA.com / Fotolia
Funktionelle Zysten
Die meisten diagnostizierten Eierstockzysten zählen zu dieser Kategorie. Sie entstehen durch hormonelle Schwankungen im Verlauf des weiblichen Zyklus und sind zu 98 Prozent gutartig.
Funktionelle Zysten entstehen ausschließlich bei Frauen im geschlechtsreifen Alter.
Follikelzysten
Die Follikelzyste entsteht, wenn ein Eibläschen nicht platzt, der Eisprung also nicht stattfindet. Im Normalfall bilden sich Follikelzysten innerhalb einiger Wochen von selbst zurück.
Schokoladen- oder Teerzysten
Diese Art von Ovarialzysten entsteht durch „versprengte“ Gebärmutterschleimhaut. Das Phänomen der wandernden Gebärmutterschleimhaut ist eine eigene Erkrankung und bekannt als Endometriose. Dabei setzen sich Schleimhautteile in den Eierstöcken fest und bluten während der Periode genauso wie die Schleimhaut im Uterus. Das Blut fließt nicht ab und Zysten können entstehen.
Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, leiden seltener an diesem Typ der Ovarialzyste. Der Grund: Die Pille verhindert den Eisprung.
Polyzystische Ovarien
Dabei handelt es sich ebenfalls um ein eigenständiges Krankheitsbild, das Polyzystische Ovarialsyndrom. Mehrere große und kleine Zysten sind mit dem Eierstock verwachsen, sodass dieser seine Funktion einstellt. Als Auslöser benennt die Medizin eine spezielle Hormonstörung.
Angeborene Zysten
Zu dieser Art zählen die selten diagnostizierten Dermoidzysten und die Parovarialzysten (Nebeneierstockzysten).
Wie erkennen Sie, ob Sie eine Eierstockzyste haben?
Die Beschwerden, die eine Eierstockzyste verursacht, sind wenig spezifisch. Kleine Zysten machen sich überhaupt nicht bemerkbar.
Folgende Symptome geben einen Anhaltspunkt:
- Schmerzen in Rücken und Unterleib
- sehr schmerzhafte Blutungen
- unregelmäßige oder lang andauernde Regelblutung
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Diagnose und Therapie von Eierstockzysten
In der Regel stellt ein Gynäkologe die Diagnose. Er kann Eierstockzysten mittels Ultraschall und Tastuntersuchung erkennen. Kleine Zysten bedürfen einer regelmäßigen Verlaufskontrolle. Leiden Sie an einer größeren Ovarialzyste oder besteht der Verdacht auf eine bösartige Geschwulst, ordnet der Arzt eine Bauchspiegelung an.
Bei dieser Operation entfernt der Frauenarzt die Eierstockzyste und lässt eine Gewebeprobe auf Tumorzellen untersuchen. Der Eingriff erfolgt über drei kleine Schnitte, jeweils einer in der Leistengegend und einer im Bereich des Nabels. Die Wunden heilen normalerweise unkompliziert und schnell ab und hinterlassen keine Narben.
Weniger schwere Fälle sind mit der Antibabypille oder anderen Hormonpräparaten behandelbar.
Mögliche Komplikationen und Prognose
Eierstockzysten ab einer Größe von einigen Zentimetern enthalten eine beträchtliche Menge an Flüssigkeit. Wenn die Zyste platzt, verteilt sich der Inhalt im Bauchraum. Das ist zwar nicht gefährlich, jedoch äußerst schmerzhaft.
Bei einer sogenannten Stieldrehung dreht sich die Zyste einmal um die eigene Achse. Dabei drückt sie die Blutgefäße des Eierstocks ab. Eine Bauchspiegelung ist die einzige Möglichkeit, die Blutversorgung des Eierstocks wiederherzustellen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass zu viel Gewebe abstirbt und der Arzt den Eierstock ganz entfernen muss.
Eine Stieldrehung geht mit starken Schmerzen einher. Sie leiden an Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufproblemen. Der Auslöser sind ruckartige Bewegungen, die schnell abgebremst werden – wie etwa beim Tennisspielen. Gehen Sie bei Beschwerden sofort zum Arzt.
Einige Zysten beginnen irgendwann, selbst Hormone zu produzieren. Dauerblutungen und andere Zyklusstörungen sind die Folge.
Bei Patientinnen nach der Menopause besteht das Risiko, dass sich Eierstockzysten zu bösartigen Tumoren entwickeln. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist sinnvoll.
Fazit zu Eierstockzysten
Ovarialzysten bei geschlechtsreifen Frauen sind unangenehm, aber meist nicht gefährlich. Dennoch ist eine Untersuchung beim Facharzt angezeigt, um Komplikationen auszuschließen.
Alles Gute!